Skip to main content

Schaltschränke automatisch generieren? Wie KI den E-CAD-Alltag verändert

By 16. Juni 2025Juni 18th, 2025Fachartikel, KI in der Elektrokonstruktion

Titelstory im AUTOCAD Magazin (4/25 – Juni-Juli 2025)

Wie KI den E-CAD-Alltag im Maschinen- und Anlagenbau verändert

Einfach fragen statt klicken

Ein Anwenderbericht über den Einsatz von ELECTRIX AI – und darüber, wie der Copilot von WSCAD echte Produktivitätsgewinne schafft.

Die Elektrokonstruktion im Maschinen- und Anlagenbau steckt voller Herausforderungen: Projekte werden komplexer, Dokumentationen umfangreicher, Fachkräfte knapper. Viele Unternehmen wollen daher Routineaufgaben schneller und gleichzeitig sicherer erledigen. Das kann die neue Generation der E-CAD-Software ELECTRIX AI von WSCAD – mit einem KI-Copilot, der nicht nur technische Aufgaben automatisiert, sondern vor allem eins ermöglicht: konstruktionsnahes Arbeiten ohne Umwege.

Intelligente Assistenz statt Menüsuche

„Die WSCAD KI macht den Arbeitsalltag deutlich effizienter“, sagt Daniel Hoferer, MSR-Techniker bei HUG MSR-Technik. „Gerade für unsere jüngeren Kollegen ein echter Vorteil – sie können ohne große Schulung direkt loslegen.“ Ein Beispiel aus dem Alltag: Statt in mehreren Teilschritten eine Materialliste samt Klemmenplan zu generieren, genügt der Befehl: „Erstelle eine Materialliste und einen Klemmenplan“. Innerhalb von Sekunden liegt beides vor – als Excel-Datei, vollständig befüllt.

Geführte Planung

Was auf den ersten Blick wie eine Komfortfunktion wirkt, offenbart bei näherem Hinsehen ein tiefgreifendes Umdenken im Engineering. Denn die KI unterscheidet nicht nur zwischen Symbolen und Bauteilen, sondern auch zwischen Nutzerprofilen.

„Die Analyse und Empfehlung KI in unsere Engineering-Prozesse zu integrieren, war ein voller Erfolg“, erklärt Matthias Schmidt von der deXcon GmbH. „Die Integration verlief reibungslos und die Performance im Alltag übertrifft unsere Erwartungen.“

Während erfahrene Nutzer mit komplexen Prompts gleich mehrere Aufgaben delegieren – etwa das Platzieren mehrerer Makros und gleichzeitige Erzeugung der Bestellliste – hilft das System Einsteigern mit einfachen Fragen wie: „Wie kann ich den Fang ein- und ausschalten?“ Das reduziert nicht nur den Schulungsaufwand, sondern ermöglicht es auch, dass neue Teammitglieder sehr schnell produktiv werden. Was früher mehrere Tage dauerte, lässt sich heute oft an einem Vormittag erledigen – den Rest übernimmt der Copilot.

Suchen war gestern

Ein Anwendungsfall: das Wiederfinden von Komponenten und Informationen über Projektgrenzen hinweg. Wer wissen will, in welchem Projekt das Bauteil 4711 zuletzt verwendet wurde, erhält sofort eine präzise Antwort: mit Projektnamen, Änderungsdatum und Direktlink zur Datei.

„Die WSCAD ELECTRIX AI stellt eine signifikante Erleichterung im täglichen Arbeitsalltag dar“, erklärt Alexander Krahner, Customer Data Portal Manager bei WAGO. „Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehlerquellen erheblich.“

Auch technische Rückfragen, etwa zur Wahl des richtigen Drahtquerschnitts für eine bestimmte Strombelastung oder zu Attributen für bestimmte Spannungsarten, beantwortet die KI auf Zuruf. So entfällt die manuelle Recherche in Normen, Tabellen und Herstellerkatalogen – und trotzdem bleibt die Antwort normgerecht und korrekt.

Bild 1
ELECTRIX AI bringt eine neue Denkweise in die Elektroplanung.

Intelligente Prozesskette

Neben dem Copilot liegt eine der größten Stärken von ELECTRIX AI in der automatisierten Layoutgenerierung. Ausgehend vom Stromlaufplan plant die Software einen vollständigen Schaltschrank: inklusive Bauteilplatzierung, Positionierung von Kabelkanälen und Verdrahtung – normkonform, platzoptimiert und EMV-gerecht.

„Das war bei uns früher ein echter Engpass“, berichtet Daniel Hoferer von HUG. „Wir mussten viel manuell nacharbeiten, Abstimmungen mit der Fertigung kosteten uns Zeit. Jetzt bekommen wir ein nahezu fertiges Layout, das direkt an die CNC-Bearbeitung übergeben werden kann.“ Auch der Rückfluss von Änderungen aus der Fertigung in die Planung ist möglich – etwa über QR-Codes auf Geräten, die mit der WSCAD Cabinet AR-App gescannt werden. So entsteht ein durchgängiger Datenfluss, der Planung, Fertigung und Service miteinander verbindet.

Bild 2
Ausgehend vom Stromlaufplan plant die Software einen vollständigen Schaltschrank: inklusive Bauteilplatzierung, Positionierung von Kabelkanälen und Verdrahtung – normkonform, platzoptimiert und EMV-gerecht.

Fehler finden statt vermuten

Copy & Paste aus älteren Projekten bringt Altlasten mit. Der AI Copilot hilft, diese aufzuspüren – mit einem einzigen Befehl: „Finde die Fehler im Projekt.“ Das System durchleuchtet die Schaltung, erkennt nicht zugeordnete Symbole, offene Verbindungen, fehlende Artikelnummern oder widersprüchliche Zuordnungen. „Was früher ein erfahrener Konstrukteur manuell prüfen musste – oft über Stunden – erledigt die KI heute in wenigen Sekunden“, so ein Anwendungstechniker bei BAELTEC. Die Vorteile zeigen sich vor allem in Projekten mit hohem Termindruck oder vielen Varianten, bei denen die Qualitätssicherung bisher aufwändig war.

Eine neue Arbeitsteilung

Die Software erlaubt auch Aufgaben, deren exakte Abläufe dem Nutzer nicht bekannt sein müssen. So können weniger erfahrene Mitarbeiter Aufgaben übernehmen, die bislang nur Experten vorbehalten waren – etwa das Platzieren definierter Makros, die Ausleitung von Materiallisten oder das Erstellen vollständiger Seitenlayouts. „Das verändert unser Teamgefüge“, so Matthias Schmidt. „Die Experten kümmern sich um strategische Fragen und komplexe Projekte, während weniger Erfahrene produktiv mitarbeiten können – ohne dass wir auf Qualität verzichten.“ Die KI wird so auch zum Multiplikator für vorhandenes Know-how.

Sicherheit im System

Die Software von WSCAD überzeugt nicht nur durch Funktionstiefe, sondern auch durch ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept. Alle Eingaben sind Ende-zu-Ende verschlüsselt, der Chatverlauf wird nach jeder Session gelöscht, personenbezogene Daten oder IP-Adressen werden nicht gespeichert oder weitergeleitet. So lassen sich selbst sensible Projekte mit hohen Datenschutzanforderungen bedenkenlos umsetzen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in industriellen Umfeldern.

Fazit und Ausblick

ELECTRIX AI bringt eine neue Denkweise in die Elektroplanung. Die Software ist nicht mehr nur Werkzeug, sondern Gesprächspartner. Sie beantwortet Fragen, erkennt Zusammenhänge, schlägt Lösungen vor und übernimmt Aufgaben – schnell, nachvollziehbar und normgerecht. Für Unternehmen bedeutet das: mehr Geschwindigkeit, weniger Fehler, geringerer Schulungsaufwand – und eine deutlich höhere Resilienz im Engineering.

„Die KI macht nicht unseren Job“, sagt Daniel Hoferer. „Aber sie macht ihn schneller, sicherer und in vielen Fällen besser. Und genau das braucht es aktuell in unserer Branche.“

Artikel online lesen

Dieser Fachartikel ist ausschließlich für Ihre persönliche Verwendung bestimmt. Ein Nachdruck oder Veröffentlichung bedarf ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung des Verlags.

Karriere Beratung